Besuch des Galileo-Satellitenkontrollzentrums beim DLR

Am 6.3.2018 besucht eine kleine Delegation des IGEO im Rahmen des Begleitprogramms der PFGK18-Konferenz das Galileo-Kontrollgebäude am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen bei München.

Die Abordnung des IGEO mit 1:1 Modell eines Galileo-Satelliten im Hintergrund. V.l.n.r.: Oliver Hasler, Urs Clement, Adriana Zanda, Adrian Meyer
Seit Dezember 2016 ist das europäische GNSS-Satellitennavigationssystem Galileo für die Öffentlichkeit zugänglich. Zum Zeitpunkt des Besuchs befanden sich bereits 22 der vorgesehenen 30 Satelliten in ihrem jeweiligen Orbit um den Globus. Die Satelliten befinden sich in einer Höhe von etwa 23’260km über der Erdoberfläche und bewegen sich mit einer Geschwindigkeit von ca. 13’000km/h. Auf drei Bahnebenen befinden sich die Satelliten dabei in einem Abstand von ca. 1’000km zueinander und benötigen ca. 14h für einen Umlauf. Bis 2020 erwartet die EU-Kommission Gesamtkosten von ca. 5,3 Mrd. Euro. Neben Oberpfaffenhofen befindet sich ein gleichberechtigtes Kontrollzentrum des Systems in Fucino (Italien). Das hochmoderne Kontrollzentrumsgebäude verfügt über eine äusserst komplexe, mehrfach redundante und möglichst ausfallsichere Gebäudetechnik, um den sicheren Betrieb des Satellitensystems zu gewährleisten. Bisher gab es laut Führung keinen Kontaktverlust zu einem der Satelliten.

Das Gebäude des Kontrollzentrums.

Panorama-Foto des 1:1 Satellitenmodells. Gut sichtbar ist die sechseckige Sendeantenne auf der Unterseite, die das Signal mit ca. 50W Sendeleistung an die irdischen Empfangsgeräte wie z.B. Smartphones überträgt. Der Energiebedarf wird durch die grossen, schwenkbaren Solarpaneele gedeckt.
Nach der fachkundigen Führung durch einen Kartographen des DLRs gab es für die Teilnehmer noch die Möglichkeit, Ausstellungsexponate zu modernster Raumfahrttechnologie-Forschung im Rahmen eines Forums der Helmholtz-Gesellschaft zu begutachten.


1:15 Modell einer Ariane-Rakete, mit welcher auch einige der Galileo-Satelliten ins Orbit befördert wurden.

Verschiedene Raumfahrtmaterialien und Raketentechnik

Kontrollzentrum des German Space Operations Centers (GSOC) im Nachbargebäude. Das Fo-tografieren des eigentlichen Galileo-Kontrollzentrums im Rahmen der Führung war leider aus Sicherheitsgründen verboten. Wir können aber bestätigen: Es sieht sehr ähnlich aus!
von Adrian F. Meyer